Windhoek

Windhoek ist keine typische afrikanische Stadt. Eine solide Infrastruktur und ein relativ hohes Maß an Effizienz verleihen Windhoek fast ein europäisches Flair. Nur Namibias eklektische Bevölkerung und der im Überfluss vorhandene Sonnenschein erinnern daran, dass du dich tatsächlich im Süden Afrikas befindest.

Die erste Gründung Windhoeks geht auf das Jahr 1840 zurück, als sich der Stammesführer der Orlam, Kaptein Jonker Afrikaner, mit seinem Volk in der Gegend niederließ und sie Windhoek nannte. Die Gegend war für den Kaptein vor allem wegen der permanenten Thermalquellen interessant, die für sein Volk, seine Pferde und sein Vieh wichtige Wasserquellen waren. Die Siedlung wuchs schnell, vor allem als auch ehemalige Bewohner der Kapkolonie und Missionare begannen nach Windhoek zu ziehen. In den darauffolgenden Jahren wurde eine Steinkirche gebaut, die über 500 Menschen beherbergen konnte; auch Obstbäume wurden gepflanzt. Doch die sporadischen Kämpfe und Kriege mit den Nama und Herero dauerten an, bis Windhoek schließlich in Trümmern lag. Im Jahr 1890 wurde Windhoek dann ein zweites Mal „gegründet“. Dieses Mal vom deutschen Schutztruppenhauptmann Curt von François, der Windhoek damit zur Verwaltungshauptstadt des damaligen Deutsch-Südwestafrikas machte.

Danach begann Windhoek erneut zu wachsen und entwickelte sich bald zur wichtigsten Stadt in der Kolonie. Siedler strömten in die Stadt, Gebäuden sprossen aus dem Boden und Geschäfte wurden eröffnet. Der Einfluss dieser Zeit ist noch heute in der Architektur einiger der bekanntesten Gebäude von Windhoek zu sehen. Das perfekte Beispiel sind die drei mittelalterlichen Burgen, die damals erbaut wurden und noch heute in Windhoek zu sehen sind. Das berühmteste der drei Schlösser, die Heinitzburg, ist heute ein gehobenes Hotel mit einem ausgezeichneten Restaurant. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die südafrikanische Nationalregierung vom damaligen Völkerbund das Regierungsmandat. Diese implementierte in Namibia ihre Apartheid-Politik und der Kampf um Unabhängigkeit und politische Rechte der Menschen vor Ort intensivierte sich. 1990 erlangte Namibia schließlich seine Unabhängigkeit und führte eine Mehrparteiendemokratie ein. Die mehrheitlich gewählte Regierung förderte eine Politik der nationalen Versöhnung.

Heute ist Windhoek eine lebhafte, multikulturelle Stadt, die ständig weiterwächst. Die Zunahme des Tourismus hat dazu geführt, dass viele neue Restaurants und Unterkünfte sowohl in der Stadt als auch in den Außenbezirken eröffnet haben. In Windhoek gibt es landesweit die meisten internationalen Restaurants und Cafés, die Gerichte aus Namibia, Deutschland, Portugal, Italien und anderen Teilen der Welt anbieten. Eines der berühmtesten Restaurants in Windhoek ist zweifellos Joe's Beerhouse. Joe's ist eine wahre Institution in Windhoek und ein sehr vielseitiges Restaurant, das du einfach selbst besuchen musst, um seinen Charme zu verstehen. Die Stadt hat auch einige gute Kneipen und Bars für diejenigen, die das Nachtleben der Stadt erleben möchten.

Die Unterkünfte in Windhoek reichen von quirligen Jugendherbergen und charmanten Pensionen bis hin zu Luxushotels. Es gibt sogar einen vibey Campingplatz mit Biergarten mitten in der Stadt. Am Stadtrand findest du Übernachtungsmöglichkeiten mit „out-in-the-bush“ Atmosphäre. Hier gibt es beliebte Gästefarmen und Lodges, in denen du erste Safarierlebnisse sammeln kannst.

Auch wenn sie mit Abstand Namibias größte (und wahrscheinlich einzige) Stadt ist, hat Windhoek dank seines Kleinstadtcharmes die besondere Eigenschaft, sich bei all denen, die sich etwas Zeit nehmen die Stadt kennenzulernen, besonders beliebt zu machen. Mehr als ein praktischer Zwischenstopp, kann dein Aufenthalt in Namibias Hauptstadt auch sehr angenehm und interessant sein.