Caprivi-Streifen (Sambesi-Region)
63.527 km²
1890 (annektiert) | 2013 (geteilt & umbenannt)
Juni bis Oktober
Sattgrüne, unberührte Wildnis
Der ehemalige Caprivi Streifen beheimatet unzählige Wildtiere, Vögel und verschiedene Fischarten. Seine saftig grüne Vegetation ist untypisch für das normalerweise sehr trockene Namibia und macht die Gegend zu einer echten Besonderheit. Hier ist es wild und wunderschön.
Der Caprivi – Namibia, aber ganz anders
Eine Landschaft wie nirgendwo sonst in Namibia und eine Vielzahl wilder Tiere locken aufgeschlossene Reisende in den ehemalige Caprivi Streifen. Eine Reise zum Caprivi Zipfel kann schnell zum Abenteuer werden. Nur wenige wagen sich in diesen wilden Teil Namibias, was dieses Reiseziel zu einem der wahrlich unberührten Wunder des südlichen Afrikas macht.
Den ehemaligen Caprivi Streifen als das Resultat bizarrer kolonialer Grenzziehungen zu bezeichnen, ist nicht sonderlich weit hergeholt. Sobald du einen Blick auf die Karte wirfst, wirst du sehen, dass die geraden (Grenz-)Linien zweifellos von Hand, auf einer Karte, mithilfe eines Lineals gezogen wurden. Der Hintergrund: Als Ergebnis eines Handelsabkommens zwischen den Kolonialmächten Deutschland und Großbritannien wurde die Insel Sansibar an Großbritannien übergeben, im Austausch gegen die Insel Helgoland in der Nordsee. Als kleinen Bonus gab es für die Deutschen den Landstreifen nördlich des damaligen Bechuanalandes (heute Botswana) noch dazu. Dieser Landkorridor wurde nach dem deutschen Bundeskanzler Leo von Caprivi benannt – der Caprivi Streifen. Die Deutschen waren zunächst sehr zufrieden mit dem guten Deal, weil sie den Sambesi Fluss nutzen wollten, um im Osten Zugang zum Indischen Ozean zu bekommen. Doch dabei hatten sie ein winzig kleines Detail vergessen: die Victoria Falls. An diesem riesengroßen Hindernis führte schlicht kein Weg vorbei.
Im Laufe der Zeit gewann die Region für die damaligen südafrikanischen Besatzer Namibias militärische Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Caprivi Streifen Schauplatz mehrerer bewaffneter Konflikte, die zu dieser Zeit im südlichen Afrika tobten. Dazu gehörten der rhodesische Buschkrieg, der Namibische Befreiungskampf und der Bürgerkrieg in Angola, wobei sich diese Konflikte oft überschnitten. Die Überbleibsel verschiedener militärischer Einrichtungen aus dieser Zeit kannst du noch heute in der Region sehen.
Als Namibia 1990 schließlich seine Unabhängigkeit erlangte, wurde auch der Caprivi Zipfel in die neue Republik eingegliedert. 2013 wurde der Caprivi dann in drei separate Verwaltungsregionen aufgeteilt und umbenannt. Der ehemalige Caprivi Zipfel umfasst heute Kavango East, Kavango West und die Sambesi Region. Trotz der Umbenennung bevorzugen viele Einheimische immer noch den Namen Caprivi, wenn sie über ihre Heimat sprechen.
Die zwei Hauptflüsse, die die Region prägen, sind der Kavango und der Kwando. Beide Flüsse entspringen dem angolanischen Hochland und versorgen den Caprivi mit Wasser. Sie verwandeln die Region in ein sattes Grün und machen sie fruchtbarer als den Rest des Landes. Kurioserweise bekommen beide Flüsse einen anderen Namen, sobald sie Botswana erreichen. Der Kavango wird dann zum Okavango Fluss, der das berühmte Okavango Delta mit Wasser versorgt. Der Kwando wird in Botswana zum Linyati Fluss und weiter östlich zum Chobe Fluss, welcher schlussendlich in den mächtigen Sambesi Fluss mündet.
In der ehemaligen Caprivi Region befinden sich mehrere Nationalparks, die du erkunden kannst:
Der Khaudum Nationalpark ist ein 3.842 km2 großes Naturschutzgebiet, das sich von den Wäldern der Nördlichen Kalahari bis hin zum Caprivi Streifen erstreckt. Auch wenn Khaudum Heimat vieler wilder Tiere ist, so können Tierbeobachtungen hier saisonabhängig und teilweise mühsam sein. Abseits der ausgetretenen Pfade bieten die Campingplätze nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten und es sind mindestens zwei 4x4 Fahrzeuge erforderlich, um diese raue und unberührte Wildnis zu erkunden. Hier leben mehr Elefanten als Menschen und seltene Tiere wie die Pferdeantilope oder der Afrikanische Wildhund sind nur einige der Gründe, warum du einen Besuch in dieser Region so schnell nicht vergessen wirst.
Der Bwabwata Nationalpark grenzt an die Flüsse Kavango und Kwando und beherbergt 35 Großwildarten, darunter Löwen und Leoparden, große Elefantenherden und andere seltenere Tiere wie Afrikanische Wildhunde. Innerhalb des Bwabwata Nationalparks findest du den Mahango Game Park, den Buffalo Game Park und den Kwando Game Park. Der kollektive Bwabwata Nationalpark ist vielleicht einer der schönsten Parks in Namibia, mit seinen atemberaubenden Landschaften aus riesigen Affenbrotbäumen und Überschwemmungsgebieten. Aber der Park beheimatet auch eine fantastische Tierwelt. Hier kannst du auf riesige Elefantenherden und seltene Antilopenarten wie Rappen-, Pferde- und Leierantilope treffen und auch faszinierende Raubtiere wie Löwen, Leoparden und Hyänen sichten.
Der Nkasa Rupara (Mamili) und Mudumu sind die östlichsten Nationalparks der Zambezi Region. Die Landschaften der Parks bestehen aus Überschwemmungsgebieten, Auwäldern, Sümpfen und Waldflächen. Du kannst hier häufig Büffel entdecken sowie Rote Letschwen und Sitatunga Antilopen. Beide Parks können aufgrund schlechter Straßenverhältnisse schwer befahrbar sein. Aber das macht sie auch zum perfekten Ziel für diejenigen, die ein Abenteuer in einer Gegend suchen, die nicht von vielen Reisenden besucht wird. Für Vogelbeobachter sind diese Nationalparks ein wahres Paradies, da sie je nach Jahreszeit über 400 verschiedene Arten beherbergen können.
Im ehemaligen Caprivi Streifen gibt es viele komfortable Unterkünfte und Campingplätze. Die meisten legen viel Wert auf eine umweltfreundliche Führung ihres Camps und haben es sich zum Ziel gemacht, ihre direkte Umwelt zu schützen. Viele dieser Unterkünfte sind wunderschön am Wasser gelegen, sei es an den Ufern des Kavango (Okavango) oder des Kwando Flusses oder am Rande eines Sumpf- oder Auengebiets. Hier findest du Lodges, Tented Camps und Campingplätze, die dir atemberaubende Ausblicke und ein echtes „Busch“-Gefühl in der unberührten Wildnis bieten.
Der ehemalige Caprivi Zipfel ist ein abenteuerliches Ziel, das nicht immer einfach zu erkunden ist. Aber diejenigen, die es trotzdem probieren, werden reichlich belohnt. Wunderbare Tierbeobachtungen sowohl zu Land als auch zu Wasser fühlen sich in den atemberaubenden Landschaften des Caprivi noch spektakulärer an. Nachdem du durch die trockenen Weiten Namibias gereist bist, sind die üppig grünen Regionen Kavango und Zambezi eine willkommene Abwechslung. Manchmal muss man sich hier daran erinnern, dass man sich noch im selben Land befindet.
Viele Nationalparks in einer Region
Erkunde verschiedene Nationalparks wie Khaudum, Bwabwata, Nkasa Rupara und Mudumu im Caprivi. Jeder Park bietet dir ein unterschiedliches Erlebnis in der Wildnis.
Beobachte große Büffelherden
In den Nationalparks des Caprivi Streifens kannst du große Herden Afrikanischer Büffel sichten. Es ist eines der ganz wenigen Gebiete in Namibia, in dem dieses Mitglied der Big Five zu finden ist.
Umrahmt von drei Nachbarländern
Der Caprivi Streifen grenzt an Angola, Botswana und Sambia an und sieht auf der Karte aus wie ein Finger, der auf das Herz des südlichen Afrikas zeigt.
WANN SICH EIN BESUCH LOHNT
Beste Reisezeit für den Caprivi Streifen
Die trockenen Wintermonate sind die beste Reisezeit für den Caprivi. Zu dieser Zeit sind Wildtiere leichter zu finden, die Temperaturen sind angenehmer und die Pfade sind so gut in Stand wie das ganze Jahr über sonst nicht. Die Parks sind selten voll, was einen Besuch in der Hochsaison noch reizvoller macht. Das Erkunden der Nationalparks während der grünen Jahreszeit hingegen kann bestenfalls eine Herausforderung und manchmal sogar schlicht unmöglich sein. Im Sommer kann es hier auch sehr heiß werden. Sofern du kein begeisterter Vogelbeobachter bist, für den sich die grüne Jahreszeit definitiv lohnt, ist die Trockenzeit die beste Zeit, um die Caprivi Region zu besuchen.
Trockenzeit
Juni bis OktoberBeste Tierbeobachtungen und Straßenbedingungen
Grüne Jahreszeit
November bis MaiBeste Zeit für Vogelbeobachtungen, aber überflutete Wege können ein Problem sein.
Warum es sich lohnt
Abseits der bekannten Pfade
Der Caprivi Streifen bietet dir fantastische Tiererlebnisse. Du wirst sehr wahrscheinlich nicht viele andere Reisende antreffen und kannst somit völlig abgeschieden in unberührte Landschaften eintauchen. Die Abgeschiedenheit der Region liegt hauptsächlich an der rauen Natur der Parks und der Tatsache, dass du ein 4x4 Fahrzeug und die notwendige Erfahrung zum Fahren im Gelände benötigst.
Die Sambesi Region ist noch immer ein gut gehütetes Geheimnis für Safariliebhaber. Die Nationalparks hier sind sehr abgelegen und meistens trifft man bei spannenden Tiersichtungen auf wenige bis keine anderen Menschen. Eine tolle Region auch für grenzübergreifende Touren von Namibia nach Botswana oder Simbabwe.Marlene | Namibia-Reiseexpertin
Unterkünfte in der Sambesi Region
Lage
Der ehemalige Caprivi Streifen im Nordosten Namibias wurde in drei separate Regionen aufgeteilt: Kavango West, Kavango Ost und die Sambesi Region. Die Region ist nur durch einen schmalen Streifen Land mit dem Rest Namibias verbunden. Die gesamte Region ist an der breitesten Stelle nur etwa 100 km, und an der schmalsten Stelle nur etwa 30 km breit. Der Caprivi erstreckt sich über etwa 450 km bis mitten ins Zentrum des südlichen Afrikas.
- Caprivi Streifen / Sambesi Region
- Etosha Nationalpark (Okaukuejo) 590 km | 7-8 Stunden Fahrzeit
- Kaokoland (Opuwo) 930 km | 12 Stunden Fahrzeit
- Damaraland (Twyfelfontein) 920 km | 12 Stunden Fahrzeit
- Windhoek 900 km | 10 Stunden Fahrzeit
- Sossusvlei 1.260 km | 15 Stunden Fahrzeit
- Swakopmund 1.030 km | 12 Stunden Fahrzeit
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