Im Monat April 2016 unternahm ein Team von Reiseexperten von Namibia-Experience zusammen mit Reisejournalisten und Fotografen eine legendäre Reise durch Namibia. Hier ist das erste von drei Updates von unterwegs, ein Caprivi Streifen Reisebericht geschrieben und bebildert von Reisejournalist Christopher Clark.
Letzte Woche bin ich nach einem Monat und knapp 9.000 km auf namibischen Straßen nach Kapstadt zurückgekommen. Ich habe etwas dringend benötigte Ruhe nachgeholt und endlich den Staub aus allen Ritzen bekommen, und doch habe ich die schier unendliche Menge an Eindrücken in Namibia immer noch nicht vollständig verarbeitet. Vielleicht hilft es, meine Reise von Anfang Revue passieren zu lassen, los geht's.
Nach einer bequemen siebenstündigen Fahrt von Kapstadt überquerten wir die namibische Grenze (nach einer kurzen Verzögerung beim Zoll als sie die beträchtliche Menge an Alkohol entdeckten, die wir im Gepäck hatten) und schlugen unsere Zelte für unsere erste Nacht am Orange River auf. Eine Runde Schwimmen bei Sonnenuntergang im fast Badewannen-warmen Fluss nach einer langen Fahrt war der perfekte Abschluss unseres ersten Tages.
Der nächste Tag führte uns nach Windhoek , auf einer so geraden und leeren Straße, dass ich manchmal das Gefühl hatte, wir würden dem Ende der Welt entgegenfahren. Als wir am Rande der kleinen Hauptstadt Namibias plötzlich auf Verkehr stießen, war das seltsam beunruhigend.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, uns für unsere lange Reise vorzubereiten, während wir uns hier und da etwas Zeit nahmen, um einige der kulturellen Highlights von Windhoek zu besichtigen. Seit meinem letzten Besuch in der Stadt waren sechs Jahre vergangen, und obwohl sie mir größer und geschäftiger vorkam, als ich sie in Erinnerung hatte, fühlte sie sich immer noch eher wie eine Provinzstadt an als eine boomende afrikanische Hauptstadt. Es war angenehm und einfach, sich fortzubewegen.

Von Windhoek aus begann die eigentliche Reise: Ein Großteil unserer Route für die nächsten Wochen war mir völlig unbekannt, und größtenteils würden wir ohne die Annehmlichkeiten auskommen müssen, die wir in Windhoek hatten. Ich für meinen Teil konnte es kaum erwarten, in die wilderen Weiten Namibias aufzubrechen.
Der Waterberg Plateau Nationalpark war unsere erste Station außerhalb von Windhoek. Josh, mein Mitreisender, und ich kamen ein paar Stunden vor dem Rest unseres Konvois an. Wir unternahmen eine Wanderung auf die Spitze des Plateaus und staunten über die atemberaubende Aussicht.
Von Waterberg aus fuhren wir weiter nordöstlich nach Tsumkwe, wo wir den Abend mit den Ju/’hoansi San verbrachten, die uns mit Erzählungen über ihre lange Geschichte in der Region und faszinierenden Einblicken in ihre traditionelle Kultur fesselten. Ich war schon immer eher skeptisch gegenüber dem Konzept der Living Museums wegen des Potenzials für Voyeurismus und Ausbeutung, aber die Energie der Menschen und diese Erfahrung haben mich vom Gegenteil überzeugt und waren etwas, das ich nie vergessen werde.
Wir haben sehr gut auf dem Campingplatz des Living Museums geschlafen und schlossen uns dann den Buschmännern zu einem frühmorgendlichen Buschspaziergang an. Dort scheiterte ich unter anderem kläglich daran, mit ein paar Stöcken und etwas getrocknetem Gras auf traditionelle Weise Feuer zu machen.

Wir verabschiedeten uns, und als wir uns auf den Weg machten, hatte ich das eindringliche Gefühl, dass viele Dinge in der entwickelten Welt, in der ich normalerweise lebe, grundsätzlich falsch laufen, so unter anderem auch die Annahme, dass unsere Lebensweise die einzige mögliche Lebensweise ist.
Nicht viel später erreichten wir den Khaudum Nationalpark. Unsere Räder versanken in dem tiefen, weichen Sand, der ein Geländefahrzeug für diesen Park unverzichtbar macht, was dazu beiträgt, dass der Park immer noch einer der am wenigsten besuchten Parks in Namibia ist. Auf dem Weg zum Campingplatz im Park trafen wir auf einen Ranger, der uns erzählte, er sei unterwegs, um ein Fahrzeug zu retten, das seit drei Tagen im Sand feststeckte. Ein einsamer Elefantenbulle schlängelte sich fast lautlos durch das hohe Gras neben uns, unbeeindruckt von unserer Anwesenheit oder dem Gespräch.
Die Straße zum Campingplatz war mühsamer als erwartet. Als wir ankamen, bauten wir unser Lager im Dunkeln auf. Dafür erlebten wir am nächsten Morgen einen noch beeindruckenderen Sonnenaufgang, als das sanfte Licht die beeindruckende Aussicht des Campingplatzes über eine weite, offene Landschaft offenbarte.

Von Khaudum brachte uns eine lange Fahrt durch den Sand schließlich zurück auf die geteerte B10, die wie ein Pfeil mitten durch den schmalen Streifen der Sambesi Region, früher bekannt als Caprivi Streifen, schneidet. Plötzlich umgeben von üppiger grüner Vegetation mit Sturmwolken am Himmel, war es, als hätten wir ein völlig anderes Land betreten.
Wenn du dir eine Karte anschaust und dich über die lokale Geschichte informierst, sollte die Zambezi Region tatsächlich eigentlich ein anderes Land sein. Auf jeden Fall war es ein Ort, von dem ich schon viel gehört hatte und mich sehr freute, ihn persönlich kennenzulernen. . .